Online-Update zum Schweizerischen Gesellschaftsrecht (11. Auflage)

Der rasan­ten Ent­wick­lung des schwei­ze­ri­schen Gesell­schafts­rechts soll durch peri­odi­sche Updates zum Lehr­buch (in der Regel zu Semes­ter­be­ginn) Rech­nung getra­gen werden.

Schon weni­ge Mona­te nach dem Erschei­nen der 11. Auf­la­ge im Sep­tem­ber 2012 trat mit dem neu­en Rech­nungs­le­gungs­recht eine ers­te wich­ti­ge Neue­rung in Kraft.

Am 3.3.2013 ist über einen wei­te­ren wich­ti­gen Ent­wick­lungs­schritt im Akti­en­recht ent­schie­den wor­den: An die­sem Datum wur­de die Volks­in­itia­ti­ve «gegen die Abzo­cke­rei» ange­nom­men. Der neue Ver­fas­sungs­ar­ti­kel und die über­gangs­recht­lich auf Ver­ord­nungs­stu­fe gere­gel­ten akti­en­recht­li­chen Bestim­mun­gen (VegüV) wer­den aus­führ­lich vor­ge­stellt. Eben­falls bespro­chen wer­den die Neue­run­gen des revi­dier­ten Swiss Code, die z.T. eben­falls auf­grund der Initia­ti­ve bzw. der VegüV not­wen­dig wurden.

Aus­führ­lich ein­ge­gan­gen wird sodann auf die Fort­füh­rung der Akti­en­rechts­re­form mit dem der Bot­schaft und dem Ent­wurf vom 23.11.2016.

Hin­ge­wie­sen wird wei­ter auf die neu­en Bestim­mun­gen zu den Inha­ber­ak­ti­en, die sich aus der Umset­zung der Emp­feh­lun­gen der Grou­pe d’action finan­cié­re (GAFI) zur Geld­wä­sche­rei­be­kämp­fung erge­ben haben und die auf den 1.7.2015 in Kraft getre­ten sind.

Eben­falls in Kraft getre­ten ist – auf den 1.1.2016 – das neue Finanz­markt­in­fra­struk­tur­ge­setz (Fin­fraG), das zahl­rei­che Erlas­se des Finanz­markt­rechts (insb. das BEHG) betrifft und in das die akti­en­recht­li­chen Rege­lun­gen des BEHG über­ge­führt wor­den sind.

Die Revi­si­on der Bestim­mun­gen des Obli­ga­tio­nen­rechts zum Han­dels­re­gis­ter wur­de in der Früh­lings­ses­si­on 2017 abge­schlos­sen (vgl. § 6 N 2c ff.). Die Inkraft­set­zung erfolgt vor­aus­sicht­lich im Lau­fe des Jah­res 2018 oder Anfang 2019.

Und schliess­lich wird kurz das Finanz­dienst­leis­tungs­ge­setz (FIDLEG) und das Finanz­in­sti­tuts­ge­setz (FINIG) hin­ge­wie­sen, die sich bei­de zur­zeit in der par­la­men­ta­ri­schen Bera­tung befinden.

Das Update, in das die vor­an­ge­gan­ge­nen inte­griert wor­den sind, ent­hält im Übri­gen Hin­wei­se auf die bis Ende 2017 ergan­ge­nen wich­ti­gen Gerichts­ent­schei­de, auf die neu­es­te Lite­ra­tur und auf wei­te­re Ent­wick­lun­gen im Bereich des Gesellschaftsrechts.

Droit suisse des sociétés

Droit suis­se des socié­tés, Ber­ne 2015 (Buch­de­tails).

Cet ouvra­ge clas­si­que parais­sant pour la pre­miè­re fois en lan­gue fran­çai­se pro­po­se une étu­de d’en­sem­ble du droit suis­se des socié­tés et des matiè­res voi­si­nes. Il pas­se en revue tou­tes les for­mes de socié­tés ain­si que l’in­sti­tu­ti­on de l’entre­pri­se indi­vi­du­el­le, mais éga­le­ment des matiè­res trans­ver­sa­les tel­les que le droit comp­ta­ble, le droit du regist­re du com­mer­ce, les rai­sons de com­mer­ce et les restructurations.

Le tex­te prend pour base l’é­di­ti­on en lan­gue alle­man­de parue à l’au­t­om­ne 2012 sous le tit­re Schwei­ze­ri­sches Gesell­schafts­recht. Il est néan­mo­ins à jour de l’é­tat du droit au 1er mai 2015 et rend comp­te en détail des évo­lu­ti­ons de la légis­la­ti­on, de la juris­pru­dence et de la doc­tri­ne inter­ve­nues depuis la paru­ti­on de l’é­di­ti­on en lan­gue allemande.

Le liv­re se veut à la fois un manu­el et un ouvra­ge de réfé­rence pri­vilé­gié pour les praticiens.

Unzu­läs­sig­keit von Betei­li­gungs­schei­nen bei Genossenschaften

Die Raiff­ei­sen-Ban­ken­grup­pe woll­te die sta­tu­ta­ri­schen Grund­la­gen schaf­fen, um Betei­li­gungs­schei­ne – ähn­lich Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen bei der Akti­en­ge­sell­schaft – aus­ge­ben zu kön­nen. Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt hat die­se Plä­ne mit Urteil B‑6017/2012 vom 13. Juni 2013 abge­seg­net. Das Bun­des­ge­richt dage­gen qua­li­fi­zier­te sie im zur Publi­ka­ti­on vor­ge­se­he­nen Urteil 4A_363/2013
vom 28. April 2014 über­ra­schend als rechts­wid­rig. Nach Auf­fas­sung der Autoren ist der Ent­scheid des Bun­des­ge­richts in der recht­li­chen Begrün­dung pro­ble­ma­tisch und in den prak­ti­schen Aus­wir­kun­gen abzu­leh­nen. Eine Geset­zes­re­vi­si­on drängt sich auf.

Unzu­läs­sig­keit von Betei­li­gungs­schei­nen bei Genos­sen­schaf­ten, in: Jus­let­ter vom 14. Juli 2014 (zusam­men mit Fran­co Taisch und Tizi­an Trox­ler (Down­load  )

Der Genossenschaftszweck – gestern und heute

Art. 828 Abs. 1 OR defi­niert die Genos­sen­schaft als eine als Kör­per­schaft orga­ni­sier­te Ver­bin­dung einer nicht geschlos­se­nen Zahl von Per­so­nen oder Han­dels­ge­sell­schaf­ten, die in der Haupt­sa­che die För­de­rung oder Siche­rung bestimm­ter wirt­schaft­li­cher Inter­es­sen ihrer Mit­glie­der in gemein­sa­mer Selbst­hil­fe bezweckt. Damit weicht der Gesetz­ge­ber für die Genos­sen­schaft als ein­zi­ger Rechts­form des Obli­ga­tio­nen­rechts vom in Art. 530 Abs. 1 OR fest­ge­leg­ten und für sämt­li­che Han­dels­ge­sell­schaf­ten gel­ten­den Prin­zip der frei­en Zweck­set­zung ab. In der Pra­xis berei­tet es frei­lich Schwie­rig­kei­ten, die rechts­wid­ri­gen von den nur atypi­schen Genos­sen­schafts­zwe­cken zu unterscheiden.

Der Genos­sen­schafts­zweck – ges­tern und heu­te, REPRAX 2012/2, 1 ff. (zusam­men mit Fran­co Taisch, Tizi­an Trox­ler und Ingrid D’Incà-Keller) (Down­load  )

Verpasste Chancen und unabsehbare Folgen für Genossenschaften – BGE 138 III 407

Ent­scheid­be­spre­chung in der NZZ vom 23.10.2012

Sinkt die Mit­glie­der­zahl einer Genos­sen­schaft unter sie­ben, hat die­se nach Ansicht des Bun­des­ge­richts ihre mate­ri­el­le Exis­tenz ver­lo­ren und ist auf­zu­lö­sen. Die Autoren (Forstmoser/Taisch/Troxler) erör­tern die­sen Ent­scheid, der auch Gross­ver­tei­ler tref­fen könn­te, kritisch.

«Ver­pass­te Chan­cen und unab­seh­ba­re Fol­gen für Genos­sen­schaf­ten», Ent­scheid­be­spre­chung zu BGE 138 III 407 in NZZ vom 23.10.2012, Nr. 247, S. 33 (zusam­men mit Fran­co Taisch und Tizi­an Trox­ler) (Down­load  ).